Der Kranichwoog in Hütschenhausen hat seit einigen Tagen einen imposanten Aussichts- und Beobachtungsturm. Das Bauwerk wurde bei einer Eröffungsfeier von Staatsministerin Katrin Eder, Staatssekretärin Petra Dick-Walther vom Wirtschaftsministerium, Landrat Ralf Leßmeister und Bürgermeister Ralf Hechler eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben. Zeitgleich wurde auch der „NATURA 2000 Erlebnisweg Kranichwoog“ freigegeben.
Der 2019/2020 fertig gestellte Kranichwoog mit seinem rund 40 Hektar großen Beweidungsgürtel besteht aus zwei großen und drei kleineren Flachwasserbecken. Das Naturschutzprojekt hat sich zu einem einzigartigen Biotop in der Westpfälzischen Moorniederung entwickelt. Bisher konnten schon über 100 verschiedene Wasservogelarten auf der Fläche festgestellt werden – ein toller Erfolg. Auch andere bei uns heimischen Tiere wurden gesichtet.
Der rund 20 Meter hohe Turm verschafft den Besuchern einen herrlichen Überblick auf die Wasserflächen des Kranichwoogs und die Wiesenlandschaft, die von Karpatischen Wasserbüffel beweidet wird.
Der dazugehörige Natura 2000-Erlebnisweg informiert über das Kranichwoog-Projekt, die umgebene Flora und Fauna und das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000. Eine Vielzahl von Tafeln befassen sich entlang des Weges und im Turm mit verschiedenen Projekt- und Naturthemen. Besonderes Highlight auf den Tafeln sind per QR-Code abspielbare, hörspielartige Audioaufnahmen, über die in kurzweiliger Form weitere Informationen abgerufen werden können
Der neue Aussichtsturm soll die Erlebbbarkeit der Landschaft verbessern ohne die Ziele des Naturschutzes zu gefährden. Die Idee dazu kam von der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung Kaiserslautern. Die Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach erklärte sich bereit, die Trägerschaft zu übernehmen, die Ortsgemeinde Hütschenhausen stellt das Gelände zur Verfügung. Im Rahmen eines von der Bauabteilung der Verbandsgemeinde betreuten Wettbewerbes gewann der Entwurf des Architekten Marc Flick, der „seinen“ Turm bei der Eröffnungsfeier vorstellte. Der in Holzbauweise geplante Turm ist auf der ersten Ebene barrierefrei zugänglich und hält auf jeder Etage Informationen auf Deutsch und Englisch über den Kranichwoog und die Moorniederung bereit.
Mit rund 1,1 Millionen Euro wurde die Baumaßnahme gefördert. 848.865 Euro stammen dabei aus Mitteln des „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes“ (ELER) im LEADER-Ansatz. Das Landwirtschaftsministerium und das Klimaschutzministerium haben die restlichen Mittel beigesteuert.
„Mit dem Kranichwoog-Projekt und dem Natura-2000 Erlebnisweg können wir die Natur erhalten und gleichzeitig einen Einblick in die Besonderheiten vor Ort geben. Der Weg ermöglicht es, das Moor mit all seinen Bewohnern, wie Vögel, Insekten, Amphibien und sogar Wasserbüffel zu beobachten oder einfach nur den Ausblick zu genießen, ohne die sensible Landschaft zu zerstören“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder.
Pfarrer Bernahrd Schäfer und Kaplan Ebi Abraham stellten den neuen Turm unter den Schutz und Segen Gottes. Auf der Internetseite www.kranichwoog.de findet man vertiefende Inhalte zu den verschiedenen Themen des Erlebnisweges. Die Internetseite wird von der Kreisverwaltung Kaiserslautern bereitgestellt und von der Unteren Naturschutzbehörde betreut. (Stefan Layes, Amtsblatt 20/24 vom 17.05.24)